| "Es war für mich immer eine Selbstverständlichkeit, dass ich Sängerin werde."
Timna Brauer, in Wien geboren, wuchs in Paris und Israel auf. Nach Wien zurückgekehrt, absolvierte sie das Lycée Francais. Ihr Weg zur Künstlerin führte sie hin und her zwischen Israel und Paris, wo ihr Studium sieben Jahre lang dem klassischen Gesang, der
Jazz-Improvisation und der Musikwissenschaft, abgeschlossen mit einer Doktorarbeit über die Stimme im Jazz an der
Sorbonne, galt.
Ab 1984 war sie ständiges Mitglied des Avantgarde Jazz Orchesters "Pandemoneum". 1985 vertrat sie Österreich beim europäischen Songkontest - was ihrer Karriere in Österreich als Jazzsängerin großen Auftrieb verlieh. In den Sommerpausen produzierte sie in Israel eigene Musik - gemeinsam mit ihrem späteren Ehemann Elias Meiri -, und bald standen sie mit Weltgrößen im Jazz wie Miles Davis oder Herbie Hancock auf der gleichen Bühne. 1989 erhielten die beiden ihre eigene Fernsehshow im ORF, 1990 heirateten sie in Israel und haben bis heute zwei Kinder. 1992 sangen sie am Ostersonntag beim katholischen Osterfest jüdische Pesach-Lieder - zur großen Begeisterung der Besucher - und wandten sich daraufhin der Pflege der jüdischen Kultgesänge zu, die den arabischen sehr verwandt sind und auch dem gregorianischen Choral. Mehrere CDs entstanden, und ihre Auftritte wurden immer mehr zu Brückenschlägen zwischen der jüdischen, christlichen und - wie sich zeigen wird - muslimischen Kultur. Timna gewann in Israel einen jüdischen
(Collegium Tel-Aviv), einen christlichen (St. Anthony Choir aus Jaffo) und einen muslimischen Chor
(Ud al Nad aus Nazareth) für ein gemeinsames Projekt. Zunächst sangen sie bei "Licht ins Dunkel", und seit 1999 touren sie mit ihrem Liedprogramm aus drei Religionen durch Europa - daraus die am 11.9.2001 in Österreich veröffentlichte CD
"Voices for Peace". Damit hat sich für Timna Brauer ein Kindheitstraum erfüllt.
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