Annemarie Kury
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Wien, im Oktober 2007

Soldaten vermitteln Hilfe für notleidende Familie

26. September 2007 - Mittwoch früh, kurz nach 9 Uhr, läutete Rasid Mujic an der Haustüre des österreichischen Liaison and Observation Teams in Tuzla. Verzweifelt und weinend bat der Familienvater die Soldaten um Hilfe und erzählte ihnen von der katastrophalen Situation seiner Angehörigen.

Leben im Freien
Da das Wohnhaus der Familie massiv einsturzgefährdet war, blieb den Bewohnern in den letzten Monaten nichts anderes übrig, als vor dem Haus im Freien zu leben. Wegen der mittlerweile sehr niedrigen Temperaturen wurden sowohl die beiden Kinder (zwei und vier Jahre alt) als auch Rasid Mujic und seine Frau krank.

Ohne finanzielle Unterstützung
Da die arbeitslosen Eltern weder über Einkünfte verfügten noch sonstige finanzielle Unterstützung erhielten, konnten sie sich außerdem lediglich von der Armenküche ernähren. An eine Reparatur oder gar an einen Neubau des Hauses war nicht zu denken, zumal mittlerweile auch jedwede offizielle Unterstützung abgelehnt worden war.

Besuch bei Familie Mujic
Der glückliche Umstand, dass Annemarie Kury aus Wien - die wegen ihrer Hilfe für Bosnien bereits mit dem "Goldenen Verdienstzeichen um die Republik Österreich" ausgezeichnete wurde - gerade in Tuzla war, um Kinder mit Behinderungen zu unterstützen, ermöglichte noch am selben Nachmittag einen Besuch bei Familie Mujic.

Unverzügliches Handeln notwendig
Die Verhältnisse, die sich Annemarie Kury und den österreichischen Soldaten beim Besuch darboten, machten ein unverzügliches Handeln notwendig. Kury, die in den vergangenen 16 Jahren in über 160 Hilfsfahrten Spenden und Hilfsgüter persönlich unter teils lebensgefährlichen Bedingungen an Hilfsbedürftige in Bosnien und Herzegowina weitergeleitet hatte, entschied sich spontan, auch der Familie Mujic zu helfen.

Ein neues Haus
Bereits am Donnerstagmorgen erschien Rasid Mujic mit einer möglichen Lösung: Zwei Stunden später kam es zu einem Treffen zwischen den österreichischen Soldaten und einem sozial orientierten Hausbesitzer, der sich bereit erklärte, in unmittelbarer Nähe von Familie Mujic ein Haus zu verkaufen. Nach einigen Verhandlungen konnte der Kaufpreis so weit reduziert werden, dass es noch am selben Nachmittag zur Vertragsunterzeichnung kam.

Das Leiden hat ein Ende
Im Namen ihrer Spender finanzierte Annemarie Kury den Hauskauf. Sie sorgte innerhalb weniger Stunden dafür, dass das monatelange Leiden der Familie ein Ende fand. Noch vor 6 Uhr abends wärmte der eiligst ins neue Haus gebrachte Ofen die Familie, deren Gesundheitszustand mittlerweile besorgniserregend war.

Den Menschen vor Ort helfen
Das Liaison and Observation Team von Tuzla konnte eine seiner ureigensten Aufgaben - das Herstellen von Kontakten, wenn die Bevölkerung Hilfe benötigt - wahrnehmen und die Familie Mujic an Annemarie Kury vermitteln. Das kleine Team von Bundesheer-Soldaten lebt und arbeitet in Tuzla mitten unter der Zivilbevölkerung. Durch den täglichen unmittelbaren Kontakt zu den Menschen erhalten die Soldaten jene Informationen, die notwendig sind, um dort zu helfen, wo andere nicht mehr können. Notfälle in Bosnien im September 2007:


In diesem Haus lebte Rasid Mujic mit seiner Frau und den beiden Kindern.


Der Vertrag für das neue Haus wird ge- und unterschrieben.


Die glückliche Familie Mujic, die österreichischen LOT-Soldaten und Annemarie Kury vor dem neu erworbenen Haus.


In diesem Haus lebt unsere Einsiedlerin seit ihrer Geburt.


Und sagt uns, dass sie hier bleiben will.


Im Inneren der Hütte ist es nicht einladend.

 

annemariekury@hotmail.com

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