Annemarie
Kury Konto: Erste Bank |
Johann-von-Lederwasch-Gasse 18 8850 Murau Tel.: (03532) 27556 |
Wien, im Oktober 2007
26. September 2007 - Mittwoch früh, kurz nach 9 Uhr, läutete Rasid Mujic an der Haustüre des österreichischen Liaison and Observation Teams in Tuzla. Verzweifelt und weinend bat der Familienvater die Soldaten um Hilfe und erzählte ihnen von der katastrophalen Situation seiner Angehörigen.
Leben im Freien
Da das Wohnhaus der Familie massiv einsturzgefährdet war,
blieb den Bewohnern in den letzten Monaten nichts anderes übrig, als vor dem
Haus im Freien zu leben. Wegen der mittlerweile sehr niedrigen Temperaturen
wurden sowohl die beiden Kinder (zwei und vier Jahre alt) als auch Rasid Mujic
und seine Frau krank.
Ohne finanzielle Unterstützung
Da die arbeitslosen Eltern weder über
Einkünfte verfügten noch sonstige finanzielle Unterstützung erhielten,
konnten sie sich außerdem lediglich von der Armenküche ernähren. An eine
Reparatur oder gar an einen Neubau des Hauses war nicht zu denken, zumal
mittlerweile auch jedwede offizielle Unterstützung abgelehnt worden war.
Besuch bei Familie Mujic
Der glückliche Umstand, dass Annemarie Kury aus
Wien - die wegen ihrer Hilfe für Bosnien bereits mit dem "Goldenen
Verdienstzeichen um die Republik Österreich" ausgezeichnete wurde - gerade
in Tuzla war, um Kinder mit Behinderungen zu unterstützen, ermöglichte noch am
selben Nachmittag einen Besuch bei Familie Mujic.
Unverzügliches Handeln notwendig
Die Verhältnisse, die sich Annemarie Kury
und den österreichischen Soldaten beim Besuch darboten, machten ein
unverzügliches Handeln notwendig. Kury, die in den vergangenen 16 Jahren in
über 160 Hilfsfahrten Spenden und Hilfsgüter persönlich unter teils
lebensgefährlichen Bedingungen an Hilfsbedürftige in Bosnien und Herzegowina
weitergeleitet hatte, entschied sich spontan, auch der Familie Mujic zu helfen.
Ein neues Haus
Bereits am Donnerstagmorgen erschien Rasid Mujic mit einer
möglichen Lösung: Zwei Stunden später kam es zu einem Treffen zwischen den
österreichischen Soldaten und einem sozial orientierten Hausbesitzer, der sich
bereit erklärte, in unmittelbarer Nähe von Familie Mujic ein Haus zu
verkaufen. Nach einigen Verhandlungen konnte der Kaufpreis so weit reduziert
werden, dass es noch am selben Nachmittag zur Vertragsunterzeichnung kam.
Das Leiden hat ein Ende
Im Namen ihrer Spender finanzierte Annemarie Kury den
Hauskauf. Sie sorgte innerhalb weniger Stunden dafür, dass das monatelange
Leiden der Familie ein Ende fand. Noch vor 6 Uhr abends wärmte der eiligst ins
neue Haus gebrachte Ofen die Familie, deren Gesundheitszustand mittlerweile
besorgniserregend war.
Den Menschen vor Ort helfen
Das Liaison and Observation Team von Tuzla konnte
eine seiner ureigensten Aufgaben - das Herstellen von Kontakten, wenn die
Bevölkerung Hilfe benötigt - wahrnehmen und die Familie Mujic an Annemarie
Kury vermitteln. Das kleine Team von Bundesheer-Soldaten lebt und arbeitet in
Tuzla mitten unter der Zivilbevölkerung. Durch den täglichen unmittelbaren
Kontakt zu den Menschen erhalten die Soldaten jene Informationen, die notwendig
sind, um dort zu helfen, wo andere nicht mehr können. Notfälle in Bosnien im
September 2007:
In diesem Haus lebte Rasid Mujic mit seiner Frau und den beiden Kindern.
Der Vertrag für das neue Haus wird ge- und unterschrieben.
Die glückliche Familie Mujic, die österreichischen LOT-Soldaten und
Annemarie Kury vor dem neu erworbenen Haus.
In
diesem Haus lebt unsere Einsiedlerin seit ihrer Geburt.
Und sagt uns, dass sie hier bleiben will.
Im Inneren der Hütte ist es nicht
einladend.