Dolomiten Nr. 46 (Samstag/Sonntag, 24./25. Februar 2007), 31:
KIRCHE / Glauben
KOMMENTAR von Walther Dorfmann
Freude für die Versöhnung
Obwohl die Hutterer in ein anderes Land mussten, haben sie als Zeichen ihrer Identität ihre alte Sprache erhalten. Sie sind ihrem Glauben und ihrer Lebensart Jahrhunderte lang treu geblieben. Ihre tiefe innere Überzeugung, die sich an der Bergpredigt orientiert, ihre Ablehnung von Gewalt und Kriegsdienst sowie kirchlicher und weltlicher Machtstrukturen und ihre Art, in Gütergemeinschaft zu leben, sind bewundernswert. Ihre damalige Verfolgung und grausame Knechtung in unserem Land ist ein Schandfleck unserer Geschichte. Nach 470 Jahren konnten einige Hutterer auf Einladung eines Arbeitskreises die Heimat ihrer Vorfahren besuchen. Ein schon lange fälliges Versöhnungszeichen, das die Hutterer offenen Herzens angenommen haben. Den Hutterern gilt unser aufrichtiges Vergelt's Gott für die Versöhnung.