Diözese Innsbruck - Pressereferat

Nach 471 Jahren Versöhnungszeichen mit Hutterern geplant

Derzeit drei Hutterer-Ehepaare aus Kanada zu Sondierungsgesprächen in Tirol - Ein dunkles Kapitel der Tiroler Geschichte
Innsbruck (pdilfs) - Ein Arbeitskreis in Tirol plant für Oktober des heurigen Jahres ein offizielles kirchliches und politisches Versöhnungszeichen mit Hutterem aus Kanada und den USA.
Die Hutterer sind eine in Tirol entstandene reformatorische Täuferbewegung. Im 16. Jahrhundert wurden sie brutal velfolgt, des Landes verwiesen oder hingerichtet. Ihr erster Vorsteher Jakob Hutterer, nach dem sie benannt sind, wurde am 25. Februar 1536 vor dem Goldenen Dachl in Innsbruck auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Die Zahl der Hutlerer heute wird mit rund 45.000 angegeben. Sie leben - nach einer jahrundertelangen Odysse ihrer Volfahren durch Europa - in sog. "Brüderhöfen" in Gütergemeinschaft in Kanada und den USA.
Die Idee, ein offizielle Versöhnungszeichen mit den heutigen Hutterem zu setzen, geht auf das Jahr 2000 zurück. Damals hatte sich Papst Johannes Pautll. in einer weltweit beachteten Versöhnungsbitte für das Leid entschuldigt, für das die Katholische Kirche in der Vergangenheit verantwortlich oder mitverantwortlich war. Dem Arbeitskreis "Versöhnungszeichen" gehören Vertreterinnen von Pax Christi Tirol, der katholischen und evangelischen Kirche, der Altkatholiken, der Arbeitsgemeinschaft evangelikaler Gemeinden und andere mehr an.

Sondierungsgespräche in Nord- und Südtirol
Auf Einladung des Arbeitskreises halten sich derzeit drei hutterische Ehepaare aus Kanada in Tirol auf. In Gesprächen mit Mitgliedern des Arbeitskreises, aber auch z. B. mit den Bischöfen Manfred Scheuer in Innsbruck und Wilhelm Egger in Bozen sollen Detailfragen zum geplanten Versöhnungszeichen geklärt werden.
Die drei hutterischen Ehepaare betonten heute auf einer Pressekonferenz, dass für sie der Aufenthalt in Tirol "sehr bewegend" sei. U. a. werden sie auch St. Lorenzen in Südtirol, den Geburtsort Jakob Hutters, besuchen. Ein Abstecher wird sie überdies nach Niederösterreich führen. Im Weinviertel hatten sich Hutterer nach ihrer Vertreibung aus Tirol vorübergehend angesiedelt.

Gemeinsames Gebet am Todestag Jakob Hutters
Höhepunkt des derzeitigen Sondierungsaufenthaltes der Hutterer-Ehepaare in Tirol ist am kommenden Sonntag, 25. Februar, Todestag Hutters, ein Akt des Gedenkens am Goldenen Dachl und um 18 Uhr ein gemeinsamer Gebetsgottesdienst im Alten Innsbrucker Rathaus. Am Montag, 26. Februar, präsentiert Dr. Astrid von Schlachta vom Institut für Geschichte an der Universität Innsbruck ihr neues Buch "Die Hutterer zwischen Tirol und Amerika". Am Mittwoch findet im Novum in Innsbruck-Arzl ein öffentlicher Gesprächsabend mit den Hutterem statt. Für den 28. Juni 2007 ist die Eröffnung einer Ausstellung im Museum Goldenes Dachl in Innsbruck zum Thema "Der Mensch um 1500 - Die Hutterer" geplant. (Schluss)

Für die Redaktionen:
Fotos, die die drei Hutterer-Ehepaare bei der Jakob-Hutter-Gedenktafel beim Goldenen Dachl in Innsbruck zeigen, k(jnnen im Pressereferat der Di(jzese angefordert werden.

Franz Stocker
Pressereferent
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From: Franz Stocker
To: ignaz.hammerer@chello.at
Sent: Wednesday, February 21, 20074:18 PM
Subject: Fw: POil Versöhnungzeichen mit Hutterem geplant

Zu Ihrer Information meine heutige Presseaussendung.
Mit freundlichem Gruß
FranzStocker

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