Vielleicht nichts ist schwieriger als der Versuch, religiöse Vorstellungen und Kultgewohnheiten aus einigen wenigen Funden zu erklären. Haben wir doch keine schriftliche Überlieferung erhalten, die uns über die religiösen Vorstellungen der Festlandkelten berichtete. Manches gibt es aus dem religiösen Bereich der Inselkelten, vor allem Irlands, aber es ist spät überliefert und tritt uns in sagenhaftem Gewand entgegen. Manches bringen uns christliche Quellen, die oft voll Abscheu von barbarischen Bräuchen der rustici berichten und diese verbieten und unter Bann stellen.
Zwei Stellen antiker Autoren sind es, auf denen neben den archäologischen und epigraphischen Zeugnissen die Forschung basiert. Sie sind vieldeutig, da CAESAR in seinem Gallischen Krieg (cap. VI) die religiösen Zustände der Kelten seinen eigenen römischen Denkkategorien anpaßt, also in die interpretatio Romana - wie TACITUS (Germ. 43,4) es nannte - hineinzwängt. Wie fast alle antiken Autoren bringt CAESAR keine einheimischen Namen. LUKAN in seiner Pharsalia nennt in zwei Zeilen des epischen Gedichtes (I v. 445 f.) drei keltische Götter: Teutates, Esus und Taranis.
Für unser österreichisches Alpengebiet tritt aber noch eine weitere nicht zu unterschätzende Schwierigkeit hinzu. Ist doch der Alpenraum keltisches Kolonialland, und haben sich doch die Kelten als Superstrat über eine ältere Bevölkerung geschoben, die - wie die Hallstattkultur zeigt - selbst sicher eine hochentwickelte religiöse Kultur besessen haben muß. Zahlreiche epichorische Namen von Gottheiten zeigen nun, daß ein Teil der religiösen Vorstellungen bis weit in die prähistorische Epoche zurückreichen dürfte, obwohl sie uns erst in später Form auf lateinisch geschriebenen Inschriften entgegentreten.
Im Ostalpengebiet hat sich sicher schon im zweiten Jahrhundert v. Chr. ein im Süden, in Kärnten, gelegener Kristallisationspunkt im Stammesgebiet der Norici entwickelt, aus dem im Laufe der Zeit das norische Königreich entstanden ist. Mit der Großmacht im Süden, mit Rom, bestanden gute Beziehungen, war doch das Keltenland der Lieferant hochwertiger Metalle; vor allem verstanden es die Noriker, echten Stahl zu erzeugen. Dies brachte es mit sich, daß im Süden Österreichs schon im Laufe des ersten Jahrhunderts die Beziehungen mit dem italischen Bereich so eng wurden, daß der norische Belinus - einer der Götter des Kärntner Raumes - auch in der 181 v. Chr. gegründeten Kolonie Aquileia verehrt wurde. Auch die im gemeinkeltischen Bereich so häufigen Muttergottheiten, die Matres, haben als Veicae Noriceiae in dieser Gegend ihren Kult besessen.
Aber die sprachlichen Schichten im Alpenraum reichen noch viel weiter zurück. Einst zogen die Vorfahren der Latiner und Osker über Kärnten nach Italien. Auf der alten Khevenhüller-Feste Landskron nördlich von Villach fand W. GÖRLICH bei den Renovierungsarbeiten anläßlich der Errichtung eines modernen Restaurants zwei Inschriftsteine. R. EGGER verdanken wir die Deutung. Genannt ist Volcanus Ocretanus Augustus, dem Iulius Tertius und Maxima, die Tochter des Adiutor, wohl die Gattin des Iulius, den Altar setzen. Auf dem einen Stein ist ein Mann mit einem Hammer dargestellt, der andere Stein zeigt ein Blitzbündel. Der Beiname Ocretanus zeigt uns, daß ein einheimischer Gott vorliegt. Die Stammwurzel des Wortes ist ocra - acer - axoos, was soviel wie Spitze, Höhe, Berg heißt und im umbrisch-oskischen Bereich heimisch ist, wie die Namen Ocriculum in Umbrien und Ocra bei Trient erkennen lassen. Es ist ein alter italischer Höhengott, der dann im Keltischen als Uxlemitanus und neuerlich ins Lateinische übersetzt als Culminalis verehrt wurde.
Im Tale bei Warmbad entspringen warme Quellen; Inschriften nennen sie uns im Dativ: Vibebos. Der Name kommt ebenfalls aus altem Sprachgut, hier wohl illyrischem, und heißt: die Sprudelnden. Im Herzen Kärntens liegt das Zollfeld, das in seinem Namen den alten Ortsnamen Solium bewahrt hat. Vier Berge umschließen es, die auch heute noch ein urtümlicher Kultlauf verbindet, der vom Magdalensberg seinen Ausgang nimmt. Die vier Berge haben einst alle keltisch-illyrische Tempel getragen, und sicher hat sie schon in der Antike ein Kultlauf verbunden.
Der für Kärnten namengebende Berg, der mons Carantanus, heißt heute Ulrichsberg. Hier wurde eines der großen Heiligtümer der Noreia freigelegt, jener Göttin, die - wie ihr Name zeigt - bis in die vorkeltische Schichte zurückreicht und die als Stammesgöttin der keltisch überschichteten Norici anzusehen ist. Sie vertrat auch in der römischen Epoche das Land neben dem aus echt italischem Geist von den Südländern geborenen Genius Noricorum. Daher finden wir für sie zahlreiche Weihungen an den Grenzen und bei den Garden (equites singulares) in Rom. Kein römischer Tempel tritt uns in dem Heiligtum am Ulrichsberg entgegen, sondern ein Kulthaus mit zwei Apsiden, eine für die Göttin, eine für ihren Parhedros, den eine Inschrift als Casuontanus bezeichnet. Das große Wasserbecken vor der Apside für die Statue der Göttin zeigt, daß das heilige Wasser eine große Rolle im Kult spielte. Dies war wohl eine der Ursachen, daß im römischen Gebrauch Noreia der Isis gleichgesetzt wurde, wie eine Inschrift auf dem Ulrichsberg zeigt, die Aulus Trebonius, der Statthalter von Noricum, hier oben auf dem Berg setzte. Die Bauten rings um den Tempel lassen darauf schließen, daß an Festtagen reiches Leben geherrscht hat. Erst im späten fünften Jahrhundert wurde das Fanum, so der antike römische, oder Nemeton, so der keltische Name, von Christen zerstört, und es entstand als Nachfolger eine christliche Kirche mit einem für die Spätzeit charakteristischen Fluchtdorf in 1000 m Höhe.
Im Glantal gab es bei Hohenstein ein weiteres Heiligtum der Noreia, das die normale keltische Tempelanlage aufweist. Von Wichtigkeit sind Inschriften, die zeigen, daß Noreia nicht nur Muttergottheit, sondern Schützerin des ausgedehnten Bergbaues war, da sie eben - wie alle keltischen Götter - als polyvalentes Numen anzusprechen ist. Wie sie im römischen Gewand ausgesehen hat, zeigt uns eine Statue, die in Virunum im sogenannten Bäderbezirk gefunden wurde. Diese zeigt die Göttin nach Art einer Tyme-Fortuna mit Füllhorn in der Linken und wohl einem Steuerruder in der heute verlorenen Rechten. Der statuarische Typus ist von der dem PRAXITELES zugeschriebenen Artemis in Dresden hergeleitet und durch Hinzufügen norischer Trachtenstücke zur norischen Landesgöttin umgestaltet worden.
In der Steiermark bei Flavia Solva auf dem Frauenberg hat W. MODRIJAN ein weiteres Fanum, das ebenfalls ein großes Wasserbecken besaß, freigelegt.
Bei den Grabungen im Salzburger Dom wurde als Spolie ein Altar gefunden, der der Isis Noreia geweiht war. Isis Noreia war also eine gemeinnorische Göttin. Auch auf dem Veit- und Lorenzenberg gibt es keltische Tempel und frühe Kirchen; noch wissen wir nicht, welche Götter hier verehrt wurden.
Wie der Vorgang der Romanisierung und damit auch der der interpretatio Romana vor sich ging, lehrten uns die Grabungen auf dem Magdalensberg, der früher Helenenberg geheißen hat. Hier beginnt der Vierbergelauf am zweiten Freitag nach Ostern um die Mitte der Nacht. Nach der Messe versammelt man sich vor der Kirche, deren Chor siegreich auf dem alten keltischen Vierecktempel steht, beim alten heidnischen Dreikopfbecken. Dieses Becken nimmt den Weihbrunnkessel des Priesters auf, der die Läufer mit Weihwasser besprengt. Dreiköpfe sind echte keltische Gottheiten; wir kennen sie aus Gallien. Sie sind ein Symbol der Sonne, der Jahreszeiten.
Tiefer am Hang um einen großen Platz entstand eine römische Kaufmannsiedlung, die im ersten Jahrhundert v. Chr. ihre architektonische Gestaltung erfuhr. Hier setzte sich auch nach der Okkupation Noricums (15 v. Chr.) die römische Verwaltung fest, baute Verwaltungssitze, so etwa ein Prätorium. Ein eigenartiger Bau ist ein großer Apsidensaal mit heiliger Quelle. In der Marmorverkleidung fanden wir eine urtümliche Rune, ein Pferd auf einem Schlitten in einem Kahn. Es sind weite Wege nötig gewesen, um dieses Zeichen zu deuten. Es handelt sich um ein Apotropaion; dieses Symbol reicht bis in die älteste Sphäre religiösen Denkens, in die des tiergestaltigen Gottes zurück und stellt den auf dem Berg verehrten Gott neben die Pferdegöttin Epona, den Rudiobius und andere Pferdegötter der Kelten. Auf dem Gipfel des Berges fanden wir aus dem Tempel stammend ein Tonvotiv, das einen prognath gebildeten nackten Mann in einem Boot darstellt. Auf dem Magdalensberg wurde bereits 1502 eine Bronzestatue gefunden, die einen griechischen Wettkampfsieger wiedergibt. Geweiht wurde die Statue von italischen Kaufleuten noch vor der Okkupation Noricums durch die Römer. Diese drei Funde stellen alle das gleiche göttliche Wesen dar, den Mars Latobius, der uns in Inschriften als mächtiger Gott der Latobiker genannt wird. PRASCHNIKER hat gezeigt, daß diese Bronzestatue, die erst auf dem Berge durch Hinzufügen von Helm, Schild und Axt zum Mars Latobius umgestaltet worden war, typenbildend für die Latobius-Darstellung in der römischen Kaiserzeit gewesen ist.
Nun haben Grabungen in St. Margarethen im Lavanttal ebenfalls einen Tempel dieses Gottes ergeben. Es handelt sich um einen echt keltischen Umgangstempel. Die Bauinschrift lautet: "Latobio sacrum C. Speratius Vibius et Valeria Avita pro incolumitate filiorum suorum voto suscepto navale vetustate conlapsum restituerunt". Diese Inschrift bringt das Bindeglied zu unseren beiden Funden: navale heißt Bootshaus; einst fuhr der Tiergott im Boot in sein Haus, dann wurde er anthropomorphisiert. Wie sehr das heilige Pferd im Kult der Kelten verehrt wurde, zeigt der hieros garnos des Keltenkönigs in Ulster mit der heiligen Stute, über den noch GIRALDUS CAMBRENSIS sich 1185 erregte.
Hier auf dem großen Handelsplatz des Magdalensberges setzt zunächst die Romanisierung ein; das zeigen die Grabsteine und die Ritzinschriften aus den Handelskontoren. Ein Besucher brachte - wie eine Ritzinschrift lehrte - das Kaiseropfer dar. Der Text nach EGGER lautet: "sacrificium Capricorni Caio Vibio Postume consule pridie... Novembres Gallus fecit (im Jahre 5. n. Chr.) lu(mina) = = -, v(inum) = =, cr(ustum) =, mu(rra) -", also 11 Unzen. AUGUSTUS wurde am 23. September geboren, doch seine Conception fiel in die Zeit der Wintersonnenwende, daher wurde der Capricornus als Symbol der Kaisergeburt auch den Legionen als Wappentier gegeben.
Als Rom sich hier festsetzte und die Noriker sich an das Leben im Großreich gewöhnten, kam viel Neues auf den Berg. Nach dem Tode des AUGUSTUS entstand unter TIBERIUS der erste Tempel für den Kaiserkult. Beherrschend baute man den tetrastylen Tempel, ähnlich dem von Pola. Später vergrößerte man ihn; es sollte ein echter Peripteros mit sechs Säulen an der Front und elf an den Langseiten entstehen. Wie in Lugdunum die Stämme der Gallia sollten hier die Noricums das Kaiserhaus zusammen mit der Dea Roma verehren. Ehreninschriften an Livia und Iulia sind uns auf Importmarmor erhalten. Was da alles an religiösen Vorstellungen in das Land kam, können wir nicht erfassen. Ein Tonemblem der römischen Minerva mag mit Noreia geglichen worden sein. Reiche Eisenproduzenten ließen sich Künstler aus dem Süden kommen. Iphigenia mit dem Xoanon nach EURIPIDES wurde in einem Saal an die Wand gemalt. Ebenso schmücken Szenen aus den Bakchen des gleichen Dichters einen Saal. Wir wissen nicht, ob Südländer oder Einheimische diese Wohnung besaßen.
Neben den modernen Tempeln bestanden aber die alten, bescheidenen Kultstätten weiter. In Wabelsdorf ist uns eine solche bekannt. Es ist ein echter bäuerlicher Kultort. Verehrt wurde der Genius Cucullatus, der hilfreiche Kleine im Kapuzenmantel, wie ihn R. EGGER nannte. Er ist ein gemeinkeltischer Gott, der auch bei den Etruskern als Totengeleiter Heimat fand. Die klugen Priester im Asklepieion von Pergamon übernahmen ihn für ihren Kult und gesellten ihn Asklepios und Hygieia unter dem Namen Telesphoros. Langlebig sind solche Gottheiten der kleinen Leute, und wenn heute in Tirol das Nörggele den Kindern schlaf bringt, so ist es immer noch der junge Zwerg, der in Tirol der kleine Noriker heißt.
Mit CLAUDIUS ändert sich vieles. Virunum verlegt seinen Sitz vom Berg in die Ebene. Der norische Ort wird römisches municipium. Wie in Rom gibt es auch hier ein Kapitol mit der kapitolinischen Trias. Die Götter des Südens ziehen ein, wie uns eine große Gruppe von Statuen lehrt, die im Bäderbezirk von Virunum gefunden wurde. Merkur, die Dioskuren, Apoll, Mars, Dionysos, auch der polyvalente Hermaphrodit fehlen nicht. Daneben aber lebt das Einheimische weiter. So entstand schon hier ein früher Synkretismus keltisch-römischer Art. Aus dem Orient kam Kybele, die hier als keltische Gottheit galt, so wie die ägyptische Isis, die sogar echte Mysten hatte, wie ein Kindergrab zeigte. Auch Dionysos - ob als keltischer Gott, sei dahingestellt - hatte hier seinen Kultverein.
An der Grenze trat als Zivilisations- und Kulturferment das Militär ein. Es war eine uniforme Kultur, wie uns die Funde aus Carnuntum und Vindobona zeigen.
Auch das einheimische Kultgut erhielt sich bis zum Christentum, was z. B. der Tempelbezirk vom Georgenberg bei Micheldorf bestätigt. Taranis erhält als Juppiter optimus maximus einen Altar in Ansfelden; sein Bild mit dem Rad zeigt, daß es der keltische Donnergott ist. Im Bereich von Mautern lehrt ein Liebeszauber, daß Eracura, die Göttin der Unterwelt, helfen soll. In Bregenz wird sie mit dem keltischen Ogmios verbunden. Inschriften nennen uns den Dis Smertrius; der Gott des Reichtums der Südländer wird dem glänzenden Gott der Kelten, von dem sie abzustammen glaubten, gleichgesetzt.
In den Lagern dominiert der offizielle Kult: der Venus, Fortuna oder des Merkur; diese finden wir oft als Bronzestatuetten nur erhalten. Manchmal erkennt man den Wunsch, es allen recht zu machen, wenn ein Frommer dem Jovi optimo maximo und den Diis Deabusque omnibus einen Altar setzt.
Auch an der Grenze hat Dionysos seine Gläubigen, wie das Wandbild einer Mänade aus Lauriacum zeigt. Besatzungstruppen bringen ihre Götter mit. Die ala I Thracum hat wohl den Kult ihrer Reiterheroen auch in Lauriacum fortgesetzt, wie ein Votivtäfelchen zeigt, das um 234 n. Chr. beim ersten Alemanneneinfall in den Boden kam.
Bei Carnuntum gab es einen Tempelbezirk auf dem Pfaffenberg. Sirona ist hier verehrt worden, daneben aber auch der Juppiter von Doliche in Kleinasien. Ein bärtiger Götterkopf kann Juppiter oder Serapis darstellen.
Im Amphitheater hatte Fortuna oder auch Diana Nemesis ihren Altar. Sie ist in dieser Zeit des Synkretismus bereits eine Allgöttin wie Isis Panthea. Mithras, der persische Sonnengott, konkurriert mit dem Baal von Doliche. Mithras ist der Schutzherr DIOKLETIANS, der in Carnuntum nach seiner Abdankung noch einmal als Consul amtierte und die Nachfolge regelte. In Linz fand sich im Mithräum der selten vorhandene Opfertisch des Rex Juppiter a Mitra Deo invicto. Nicht der römische Gott, sondern der Basileus Oromasdas wurde hier verehrt. Mithras wurde auch auf dem Lande verehrt, wie die Mithräen von Kroisbach und Illmitz zeigen.
Gemeinsam ist dieser Zeit jedoch die Sehnsucht nach dem Weiterleben über den Tod hinaus. Ausdruck dafür sind die Grabsteine, die wir finden. Drei große Mythenkreise treten immer wieder auf, der des Dionysos, der des Herakles und der des Orpheus. Diese Mythen haben nicht nur paradigmatischen Charakter besessen, sondern sie sind der Ausfluß religiöser Vorstellungen, die mit dem Glauben an das Weiterleben nach dem Tode, mit der Hoffnung auf Vergebung der Sünden und dem Einzug in ein Elysium verbunden sind. Delphin und Mänade, Seenereide auf dem Hippokamp - sie alle führen ins Elysium des Dionysos.
Herakles ist der große Kämpfer, der die Welt vom Bösen befreite; er selbst stirbt am Oita, um in den Olymp aufzusteigen. Wie Herakles wollte auch der Tote in den Himmel kommen. Orpheus wiederum ist der Held, der seine Anhänger befreit. Eine Reliefplatte aus Lauriacum zeigt ihn in der Unterwelt. Vom Sange bewegt, kommen die Seelen in Vogelgestalt und setzen sich in die Bäume; diese Platte könnte eine Illustration zu VERGIL, Georgica IV 467 sein! Die rasche Verbreitung dieser Vorstellung aus dem Süden im keltischen Noricum wurde durch den Glauben der Kelten an ein Weiterleben nach dem Tode begünstigt.
Dieser Glaube aber fand dann seine Erfüllung im Christentum, das oft dort seine Kirchen baute, wo vorher ein Tempel gestanden war. So manches Brauchtum hat sich auch gehalten, wie z. B. der Perchtenlauf zum Wintervertreiben. Die Masken aus Mautern zeigen dies.
mit freundlicher Genehmigung
Hermann Vetters, Über Glauben und Kulte der Kelten und Römer im österreichischen Raum vor der Christianisierung, Religion und Kirche in Österreich, Hrsg. v. Institut für Österreichkunde, Wien 1972, 5 - 11
Hermann Vetters, Dr. phil., o. Prof. em. der Klassischen Archäologie, Direktor des Österreichischen Archäologischen Institutes an der Universität Wien